Fragen und Antworten
1Außengewinde von Kalibriermatrizen 1 1/4"

Warum fertigt TRIEBEL Vollkalibriermatrizen überwiegend mit 1 1/4" Außengewinde?

 Die Wandstärke der Wiederladematrizen ist, besonders bei Patronenhülsen mit großem P1-Durchmesser mitunter recht dünn. Das führt dazu, dass sich die Matrize beim Kalibrieren von Patronenhülsen etwas dehnt. Das ist innerhalb gewisser Grenzen durchaus normal, vergrößert aber die für das Kalibrieren erforderliche Kraft.

Man muss sich den Vorgang so vorstellen:
Bei einem Stück Stahl mit einer Faserstruktur wie Holz wird ein Keil mit einer sehr flachen Steigung mit einer Kraft von ca. 1 – 1,5 Tonnen (10 kN 15kN) in eine achsiale Bohrung hineingepresst. Die auftretenden Kräfte zwingen das Stück Stahl (die Kalibriermatrize) radial auseinander. Die Kräfte sind so groß, dass es immer wieder dazu führt, dass ein Matrizenkörper reißt. Abhilfe dazu schafft nur die Verwendung von massiveren Press Matrizen. Der Unterschied im Kalibriervorgang ist so gravierend, dass man es, wenn man es nicht selbst ausprobiert hat, nicht glauben will. Eine Kalibriermatrize mit einem großen Außendurchmesser ergibt einen wesentlich leichteren Kalibriervorgang schon allein deswegen, weil die Matrize praktisch nicht federt. Dadurch ergeben sich auch wesentlich gleichmäßigere Maße bei den kalibrierten Hülsen. Die Patronenhülsen und die Presse werden geschont, weil insgesamt weniger Kraft aufgewendet werden muss. Das Einschrauben dieser Matrizen mit dem Gewinde 1¼“12Gg ist in den meisten Pressen möglich. Meist muss nur ein Gewindeeinsatz aus der Halteplatte entfernt werden. Da die neueren Pressen mit einem Gewinde von 1,5“-12Gg ausgerüstet werden, muss ein entsprechender Reduziereinsatz für das Gewinde 1¼“12Gg verwendet werden. Dieser wird von der Firma Triebel Waffenwerkzeuge angeboten.
2Einfluss auf die Schussgenauigkeit

Übersicht über die verschiedenen Einflussfaktoren auf die Schussgenauigkeit.

3Kaliberverwechslung

Bei der fast unüberschaubar großen Vielzahl mehr oder weniger unterschiedlicher Kaliber gibt es einige Möglichkeiten unter Umständen die falsche Patrone ins Lager zu stecken…

4Lehren - Beschädigung

An einer Randlehre ist ein Teil des Randes bei Benutzung ausgebrochen. Liegt ein Materialfehler vor? Wie kann das verhindert werden?

Patronenlagerlehren müssen gegen Verschleiß gehärtet sein. Damit der Rand, der in bestimmten Fällen sehr dünn sein kann, nicht sofort bricht, ist die Härte bei ca. 58 - 60 HRC. Trotzdem kann es , insbesondere bei Kipplaufwaffen, vorkommen, dass durch einseitige Belastung, (der Stoßboden der Basküle ist nicht genau im rechten Winkel zur Seelenachse), ein Teil des Randes abbricht. Hier ist der Verschluss der Waffe mit Vorsicht zu schließen. Auch die Auszieherkralle bei Selbstladewaffen darf nicht mit Schwung auf die Lehre auftreffen. Notfalls ist der Auszieher auszubauen.

5Messtechnik - Patronenlagerlehren

Neben der Verwendung von Messgeräten der verschiedensten Art sind Lehren zur Kontrolle der unterschiedlichsten Maße eine gute Methode der Prüfung. Hier erfahren Sie näheres u. a. zur Anwendung unserer Patronenlagerlehren.

Messtechnik

6Patronenlagerreibahlen nachschleifen

Ist es möglich TRIEBEL-Patronenlagerreibahlen nachzuschleifen?
Grundsätzlich JA! Unsere Fertigreibahlen werden in der Regel mit einem entsprechenden Aufmaß gefertigt. Minimal-Reibahlen können ebenfalls nachgeschliffen werden und als Vorreibahle verwendet werden.

Wir bieten das Nachschleifen von Patronenlagerreibahlen als Service an!

7Patronenlagerreibahlen aus Hartmetall

Natürlich bieten wir auch Patronenlagerreibahlen aus Vollhartmetall an. Die Werkzeuge ergeben bei korrekter Anwendung eine deutlich glatterer Oberfläche und überzeugen durch eine höhere Standzeit sowie deutliche Zeiteinsparung im Vergleich zu HSS-Patronenlagerreibahlen. Um kurzfristige Lieferzeiten zu ermöglichen haben wir in den gängigen Kalibern auch hier einen Grundstock an Reibahlenrohlingen auf Lager. Preise und Artikelnummern finden Sie in unserem Katalog.

8Riefen im Patronenlager

Längsriefen im Patronenlager
Bei neuen, noch sehr scharfen Patronenlagerreibahlen kann es vorkommen, dass das Patronenlager ganz feine Längsriefen aufweist. Das liegt an der zu großen Schärfe der frisch geschliffenen Schneiden. Weiter Ursachen sind der Laufstahl und die eventuell zu lockere Einspannung in der Maschine. Diese Riefen können verhindert werden, indem man mit einem sehr feinen Ölstein die Schärfen der Schneide etwas nimmt. Man fährt ganz leicht über die Schneiden und „bricht“ sie etwas. Mit einer stabilen Einspannung und Öl-Wasser-Emulsion als Schmiermittel sollte das Patronenlager dann glatt werden.

9Reibahle gebrochen

Werkzeugbruch bzw. Bruch von Patronenlagerreibahlen
Es ist zwar selten, aber es kommt doch ab und zu vor, dass eine Patronenlagerreibahle bricht. Das kann ein teilweises Ausbrechen eines Zahnes sein oder auch der komplette Bruch des Werkzeuges. Der Ausbruch eines Zahnteiles ist meist auf nicht rechtzeitiges Entfernen der Späne zurückzuführen und tritt bei den Reibahlen, deren Spannuten ins Volle eingeschliffen sind, sehr selten auf. Eine weitere Verwendung dieser Reibahlen ist möglich, wenn die Bruchkante zum noch bestehenden Zahnteil mit einem Ölstein etwas abgerundet wird um Riefenbildung zu vermeiden.

Material- oder Härtefehler
Der Bruch einer Reibahle aufgrund von Material- oder Härtefehlern ist extrem selten. Aus den vergangenen 30 Jahren, sind uns nur sehr wenige Fälle bekannt, die darauf zurückzuführen waren. Derartige Material- oder Härtefehler werden auch meist noch während der Bearbeitung erkannt und die Teile werden ausgesondert. Sie sind an der unterschiedlichen Färbung der Bruchflächen zu erkennen und laufen auf unterschiedlichsten Bahnen quer durch das Werkstück. Oft gehen die Bruchlinien auch von scharfkantigen Übergängen aus.

Überlastung
Der totale Bruch von Patronenlagerreibahlen ist immer auf Überlastung zurückzuführen und hat ein ganz charakteristisches Aussehen. Die Bruchfläche läuft spiralförmig zur Achse des Werkzeugs und oft sind glänzende Kanten an der Bruchfläche der Hinweis, dass die Enden der zerbrochenen Reibahle mit erheblichem Kraftaufwand zusammengepresst wurden.  

10Schiefer Hülsenhals nach dem Kalibrieren

Gerade wenn man als Wiederlader hohen Wert auf Präzision legt, rückt auch der Hals der Patronenhülse immer in den Fokus. Hin und wieder fällt bei einer Prüfung auf, dass der Rundlauf im Hülsenhalsbereich nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Ein unrunder Hülsenhals kann dazu führen dass das Geschoß nicht achsengerecht gesetzt werden kann. Schnell drängt sich da der Verdacht auf, dass eine Anpassung an der Matrize Abhilfe schaffen müsste. Großes Augenmerk sollte jedoch in erster Linie auf möglicherweise ungleiche Wandstärken der Patronenhülse gelegt werden. Denn selbst die beste Matrize kann ungleichmäßige Hülsenwandstärken kaum kompensieren. Sollten Sie vor den Problem schiefer Hülsenhälse nach dem Kalibrieren mit einer TRIEBEL Matrize stehen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung. Gemeinsam gehen wir gerne dem Problem umfassend auf den Grund.  In solchen Fällen ist stets das gesamte System aus Matrize, Hülse, Geschoß und Arbeitsablauf zu betrachten.